Diamant Schuhfabrik
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  Bodenmontage

Damen Lateintanzschuhe auf ihrem Weg durch die ManufakturIn der Bodenmontage finden die Schäfte zu ihrer individuellen Form indem sie mittels einer Hinterkappe verstärkt, über den Schuhleisten "gezwickt" und mit den jeweiligen Unterboden-Bestandteilen wie Deck-, Brand und Laufsohle sowie Absätzen ergänzt werden.

Abhängig vom jeweiligen Modelltyp, der gewünschten Fußweite sowie der entsprechenden Schuhgröße, verbleiben die werdenden Tanzschuhe innerhalb der Bodemontage an ihrem zugehörigen Schuhleisten, kopfüber paarweise aufgereit auf einem Leistenwagen. Erst kurz vor der Endkontrolle werden die fast fertigen Schuhe ausgeleistet.


Hinterkappen verstärken
Hinterkappen werden zwischen Obermaterial und Innenfutter verstärktDie Schäfte von Damen- und Herrenschuhen werden an den Hinterkappen verstärkt. Ohne diese Verstärkung hätte der stark belastete Fersenteil des Tanzschuhs keine Steifheit und würde dem Fuß nicht den benötigten Halt geben. Aus diesem Grund wird ein Lederfasergemisch zwischen Obermaterial und Innenfutter in den Fersenbereich eingelegt. Die Hinterkappenverstärkung ist mit einem Kleber vorbestrichen, der beim Einlegen unter Hitze aktiviert wird. Unter hohem Druck werden Obermaterial, Hinterkappenverstärkung und Innenfutter miteinander verklebt. Aufgrund des unterschiedlichen Aufbaus erledigen dies für Damen- und Herrenschuhe jeweils zwei verschiedene Maschinen.

Brandsohlen
Brandsohlen werden auf Leisten fixiertEtwa zeitgleich mit der Verstärkung der Hinterkappen, werden die den jeweiligen Modellen zugehörigen Leisten kopfüber auf Leistenwägen sortiert. Auf der nun nach oben zeigenden Leistenunterseite werden Brandsohlen mit Klammern fixiert. Die Brandsohlen befinden sich zwischen der Lauf- und der Decksohle und bestehen im Tanzschuhbereich aus verschiedenen Schichten mit abnehmender Stärke. Von der Ferse bis hin zu den Fußballen sind sie sehr stabil und besonders verstärkt aufgebaut, eine Gelenkfeder im Mittelfußbereich gibt dem Fuß zusätzlichen Halt. Auf den Vorderfußbereich zulaufend wird die Brandsohle zunehmend dünner und flexibler um die bestmögliche Bewegungsfreiheit beim Tanzen zu gewährleisten. Die Leisten und Brandsohlen gibt es für Modelle verschiedenster Ausführung, etwa für schmale, normale, breite, extra breite oder Füße mit einem hohen Spann. Zusätzlich kann eine Brandsohle mit einem den Mittelfuß unterstützenden Comfort Fußbett oder einem Außenkeil, der bei Damenschuhen das Wegknicken nach Außen vermeidet, verbaut werden.

Überholen
Überholen des SchaftsBeim Überholen (auch Zwicken genannt) wird der Schaft über den Schuhleisten gezogen und an die Brandsohle geklebt und genagelt. Zunächst wird die Hinterkappe am Fersenteil der Brandsohle mit zwei Klammern fixiert. Bei Damenschuhen wird das Blatt des Schuhschafts im Vorderbreich mit einer Zwickzange über Leisten und Brandsohle gezogen und anschließend mit der flachen Seite der Zange durch Klopfen auf der mit Kleber eingestrichenen Brandsohle fixiert. Hier ist viel Erfahrung gefragt, da das Blatt mit gleichmäßigem Zug über den Leisten gezogen werden und zudem die Position zentriert und die Ausrichtung gerade sein muss. Aufgrund der Machart und großen Vielfalt der Schäfte von Damenschuhen, bei denen die Vorderblätter oft aus einzelnen Riemchen oder Riemchen mit Netzeinsatz bestehen, erfolgt dieser Vorgang meist von Hand. Bei Herrenschuhen, deren fertige Schäfte stets denselben geschlossenen Aufbau haben, wird das Überholen maschinell erledigt.

Fersen zwicken
FersenzwickenNach dem Vorderblatt muss die Hinterkappe gezwickt und mit Schusternägeln fixiert werden. Dies wird bei Damen- sowie bei Herrenschuhen maschinell durchgeführt. Ähnlich wie beim Überholen zieht der Automat zunächst Material und Hinterkappe über Schuhleisten und Brandsohle. Anschließend wird die Fersenfläche nivelliert um eine glatte Fläche für die spätere Absatzmontage zu bieten. Am Ende schießt die Maschine 18 Schusternägel bei den Damen- und 22 Schusternägel bei den Herrenschuhen mit einer Länge von 8mm zur Fixierung durch Material und Hinterkappe in die Brandsohle hinein.

Heatsetter
Leistenanpassung durch HitzeDamit sich die werdenden Tanzschuhe ihrer individuellen Leistenform anpassen um später die gewünschte Passform zu gewährleisten, werden sie in einem Heatsetter „gebacken“. Auf einem Laufband aus Stahl werden sie langsam durch eine Röhre geschoben in der eine Temperatur von ca. 135°Celsius sowie eine Luftfeuchtigkeit von ca. 85% herrscht. Dort verweilen sie etwa 6 Minuten. Durch diese Behandlung passt sich das Material der Leistenform besser an und bleibt auch nach dem Ausleisten formstabil. Die Ausnahme stellen hier Modelle mit anfälligen Bestandteilen wie etwa Gummizügen oder mit sensiblen Synthetikmaterialien dar. Diese Modelle laufen nicht durch den Heatsetter.

Unterboden zementieren
Unterboden wird aufgerautBei diesem Arbeitsschritt wird der Schuhboden für die Verklebung der Laufsohle vorbereitet. Bei Tanzschuhen werden die Rauledersohlen nicht genagelt oder genäht sondern lediglich geklebt. Daher muss der Untergrund möglichst eben und angeraut sein um bestmöglichen Halt für die Verklebung zu bieten. Unebenheiten wie kleine Wellen und Klebereste stören die Verklebung der Sohle genauso wie eine glatte Lederschicht des Obermaterials. An einer Bandschleifmaschine werden Unebenheiten beseitigt und überstehendes Marterial enfernt. An einem Rauhautomaten wird die obere Lederschicht bei Nappalederschuhen milimetergenau entfernt da sonst keine zuverlässige Verklebung möglich ist.

Vor- und Hauptstrich werden aufgetragenBeim nachfolgenden Zementieren wird der Schuhboden vollautomatisch mit einem tief ins Material einziehenden Vorstrich beschichtet. Dadurch wird die Reißfestigkeit des Materials erhöht und die Klebekraft verstärkt. Abschließend erhält der Schuhboden, ebenfalls automatisiert, den Hauptstrich der sich später mit der Laufsohle verbindet. Die Auftragung von Vor- und Hauptstrich erfolgt bei Damenschuhen aufgrund der vielen Modellvarianten und der oft sensiblen Materialien von Hand, die Herrenschuhe werden maschinell bestrichen. Am Ende der Unterbodenzementierung wird ein Fließ zum Niveauausgleich eingelegt.

Absatzmontage
Bezug von AbsatzrohlingIn der Vorbereitung zur Absatzmontage wird zunächst der Absatzrohling mit dem jeweiligen Obermaterial von Hand bezogen. Hierfür wird sowohl der Absatzrohling als auch das Obermaterial mit Kleber bestrichen. Danach wird das Material mittig an die Außenseite des Rohlings angelegt. Damit sich das Material faltenfrei um den Absatz kleben lässt, wird es an den Kanten eingeschnitten. Nach dem Umkleben werden die Überreste mit einer Schere entfernt. Das Obermaterial wird an der Innenseite des Absatzes nochmals angeschliffen und für die spätere Verklebung der Laufsohle erneut mit Kleber bestrichen.

Absatz wird verschraubtDer bezogene Absatz wird von Hand auf dem Leisten zentriert und dieser kopfüber in eine Vorrichtung gesteckt. Durch eine Hülse im Leisten wird eine Schraube, deren Länge je nach Absatzform variiert, mechanisch von unten in die Innenseite des Absatzes geschraubt. Der Absatz ist aus einem leichten aber sehr stabilem Industriekunststoff gefertigt, dessen Zusammensetzung je nach Modell und Anwendungsgebiet variiert. Für die Stabilität sorgt ein dünner Metallkern im unteren Bereich des Absatzes, in welchem später die Absatzflecken eingeschlagen werden. Um den Absatz in seiner Position zu fixieren, werden zusätzlich 4-6 Nägel von der Schuhinnenseite durch die Brandsohle in den Absatz getrieben.

Laufsohlen anpressen
Laufsohlenkleber wird aktiviertDa die Laufsohlen in der Tanzschuhproduktion weder genagelt noch genäht werden, muss ihre Verklebung besonders stark sein. Der Unterboden des Schuhs wurde bereits mit dem tief ins Material eingezogenen Vorstrich und dem haftungsstarken Hauptstrich versehen. Die Laufsohle wurde in einem Zwischenschritt ebenfalls noch einmal mit einer Kleberschicht versehen. Dieser Kleber wird kurz vor der Verklebung in der Laufsohlenpresse in einem Erhitzer etwa 10 Sekunden bei 80°C bis 100°C aktiviert. Der heiße Kleber auf der Laufsohle geht so die bestmögliche Verbindung mit dem verstrichenen Kleber auf dem Unterboden ein.

Laufsohlenmontage in der Sohlenpresse Nachdem der Kleber der Laufsohle erhitzt wurde, muss die Rauledersohle schnellstmöglich verklebt werden. Hierzu wird die Sohle zunächst von Hand an den Schuh angelegt und gerade ausgerichtet. Danach wird der Schuh an seinem Leisten, zusammen mit der Sohle in die Sohlenpresse eingelegt. Der Sohlenpressenautomat drückt die noch heiße Laufsohle mit bis zu 30 bar etwa 10 Sekunden gegen den Unterboden. Dabei schmiegt sich eine große Tasche aus Gummi flexibel von unten an die Laufsohle und übt vollflächigen Druck über die gesamte Laufsohle sowie über ihre Kanten aus. Ist die Verklebung der Laufsohle abgeschlossen, wird das an den Seiten überstehende Rauleder vorsichtig abgeschnitten.

Absatzflecken einschlagen
Absatzflecken werden eingeschlagenDen Abschluß der Laufsohle stellt das Einschlagen eines Absatzflecken dar. Je nach Absatzvariante stehen Absatzflecke für die Formen Latino, Flare, Spanisch, Kräftig, Schlank und viele weitere zur Verfügung. Aus den Absatzflecken ragen, je nach Modell, 1-3 Metallstifte heraus, mit denen sie in die dafür vorgesehene Stahlhülse des Absatzes eingeschlagen werden. Die Absatzflecken werden aus einem speziell für Tanzschuhe abgestimmten Polyurethan-Kunststoff gefertigt und sind wesentlich weicher als Absatzflecken von herkömmlichen Straßenschuhen. Aufgrund der Weichheit gewährleisten sie auf dem Tanzboden mehr Griffigkeit als dies ein harter Straßenabsatz bieten würde. Jedoch nutzen sich die weichen Absatzflecken, ähnlich wie ein Radiergummi, wesentlich schneller als herkömmliche Straßenabsatzflecken ab. Aus diesem Grund sind die Flecke bei den meisten Modellen auswechselbar und als Zubehör erhältlich. Ist der Absatzflecken einmal heruntergetanzt, so kann man diesen (inklusive der Metallstifte) mit einer Zange herausziehen und einen neuen Absatzflecken mit einem stumpfen Gegenstand oder Hammer erneut in den Absatz einschlagen.

Decksohlen einlegen
Decksohlen werden eingelegtAm Ende der Bodenmontage werden die Decksohlen eingelegt. Zunächst wird ein Polster über die Absatzschraube und die Nägel geklebt, damit diese nicht störend auf die Ferse drücken. Je nach Schuhmodell und abzudeckender Fläche variiert Durchmesser, Dicke und Form des Fersenpolsters. Im Anschluß werden die Decksohlen mit Kleber bestrichen und in die Schuhe geschoben. Auch bei den Decksohlen variiert dasMaterial, die Form sowie die Auspolsterung. So werden dünne Decksohlen aus Leder, aber auch dicke und weiche Decksohlen aus Alcantara Synthetik-Gewebe eingelegt. Nachdem die Decksohle verklebt wurde, wird das Schuhinnere abschließend von Kleberesten gesäubert und die Schuhe in die Finish-Abteilung übergegeben.

Bildergallerie Bodenmontage
Hinterkappenverstärkung aus LederfasergemischHinterkappen werden zwischen Obermaterial und Innenfutter verstärktHinterkappenmaschine DamenHinterkappenmaschine HerrenBrandsohlen werden auf Leisten fixiertFixierung der HinterkappeÜberholen des SchaftsMaschinelles Überholen bei HerrenschuhenFersenzwickenAbschließende Fixierung durch SchusternägelLeistenanpassung durch HitzeUnterboden wird aufgerautVor- und Hauptstrich werden aufgetragenFließ zum NiveauausgleichBezug von AbsatzrohlingKleber für LaufsohleAbsatz wird verschraubtNägel fixieren den Absatz in seiner PositionLaufsohlenkleber wird aktiviertLaufsohlenmontage in der SohlenpresseÜberstehendes Rauleder wird abgetrenntAbsatzflecken werden eingeschlagenDecksohlen werden eingelegt

Wir fahren fort mit der Finish >>

 

 
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