Historie
im Überblick
1873:
Begründung der Schuhmachertradition
An
seinem Hochzeitstag dem 19. Mai 1873 eröffnet der
Schuhmachermeister Eberhard Müller sein Ladengeschäft
"für die Herstellung von naturgemäßen
Schuhen" in der Ziegelgasse 12 am Liebfrauenberg in Frankfurt am Main.
Der "Techniker für naturgemässe Fussbekleidung"
fertigt hier seinen "Angulus-Schuh" und gibt darauf die "Einzige
Garantie zur Heilung aller organischen Fussleiden."
Seine Söhne August, Anton, Eberhard II. und
Otto I. werden die Orthopädie- und Schuhmachertradition der
Familie Müller bereits in Deutschland, Russland und der
Schweiz weiter fortführen.
1913: Angulus-Schuh
erlangt Patent
Nach langer
Entwicklungszeit erlangt Eberhard Müller vom Kaiserlichen
Patentamt das Patent für seinen Angulus-Schuh, welches jedoch
schließlich erst am 16. Juni 1916 ausgestellt werden kann.
Das Angulus-System (Angulus = griech.: Winkel) berücksichtigt
die natürliche Fußform bei der Herstellung von
Schuhen, eine Entwicklung die wegweisend im
schuhorthopädischen Bereich sein wird und später
viele Schuhmachermeister beeinflusst.
1905-1922:
Orthopädischer Betrieb in St. Petersburg
Eberhards
Söhne August, Anton und Eberhard II. führen
einen orthopädischen Betrieb in St. Petersburg in Russland.
Infolge der russischen Revolution werden August und Anton nach Sibirien
verschleppt und kehren nie wieder zurück. Nur Eberhard II.
entgeht diesem Schicksal durch Glück: Er ist zum Zeitpunkt der
Tragödie auf einem Urlaubsaufenthalt bei seinen Eltern und
seinem Bruder Otto in Frankfurt am Main.
1913/14:
Angulus-Schuhproduktion unter Lizenz
Der
Angulus-Schuh findet schnell Beachtung unter Schuhmachern, auch die
Schuhindustrie ist aufmerksam geworden. Unter Lizenzvergabe werden
orthopädische Schuhe hergestellt bei denen das Angulus-System
Anwendung findet. Die ersten externen Schuhfabriken, die industriell
Angulus-Schuhe produzieren, befinden sich ab 1913 in Schweinfurt am
Main und ab 1914 auch in Kreuzlingen in der Schweiz. Über die
Produktion in der Schweiz wird Eberhard Müllers Angulus-Schuh
auch in Italien, der Schuhmetropole Europas bekannt.
1917: Berufung in
die Schweiz
Während
des 1. Weltkrieges wird Eberhard Müller
aufgrund seiner Fertigkeiten zum technischen Leiter der
Werkstätten der Deutschen Orthopädischen Anstalt
(DOA) nach Stansstad in der Schweiz berufen, wo Prothesen,
Stützapparate und orthopädische Schuhe für
Kriegsinvalide hergstellt werden. Ein Teil der Werkstätten
befinden sich ebenfalls in Luzern, in der Theaterstraße 3.
Aufgrund seines hohen Alters unterstützen ihn seine
Söhne Eberhard II. und Otto I. tatkräftig in der
Artbeit sowie in der Leitung der Angestellten.
1919: Betrieb in
Luzern
Als die Versorgung der Kriegsverletzten von Seiten der DOA eingestellt
wird, übernehmen Eberhard II. und Otto I. (Eberhards
Söhne) am 15. September 1919 den Betrieb in Luzern vom
deutschen Staat. Die Geschäftsfelder der "Müller
Gebrüder" sind seitdem die Orthopädie-Technik sowie
die Orthopädie-Schuhtechnik mit angeschlossenem
Schuhgeschäft.
1925: Eberhard
Müller * 1846 bis † 1925
Geboren am 05.05.1846 in Oberursel (Taunus), gestorben am 01.03.1925 in
Frankfurt am Main.
1928:
Rückkehr nach Frankfurt am Main
Nachdem
Eberhard Müller 1925 verstorben war, kehrt Sohn Otto
I. nach Deutschland in den elterlichen Betrieb in Frankfurt am Main
zurück und übernimmt diesen schließlich.
Das Angulus-System seines Vaters ist mitlerweile international bekannt
und beachtet, was nicht zuletzt auch durch den Rückenwind der
Goldenen Zwanziger geschehen konnte. Zwar ist Otto Müller
senior auch gelernter Schuhmacher, doch steckt in ihm auch der
große unternehmerische Drang die Marke Angulus weiter
aufzubauen und das Familienunternehmen auf die nächste Stufe
zu stellen. Es entstehen weitere Verkaufsstellen, unter anderem ein
exklusives Angulus-Schuhhaus in der Bethmannstraße 56 am
Kaiserplatz, direkt gegenüber dem Frankfurter Hof, welches
auch die neue Geschäftsstelle wird.
1938: Industrielle
Schuhproduktion
Im
Jahre 1938 erwirbt Otto Müller senior die Patos-Schuhfabrik
in der Mainzer Landstraße 225/227 in Frankfurt am Main. Er
setzt damit sein Vorhaben um, nunmehr selbst orthopädische
Angulus-Schuhe produzieren zu können.
Er beginnt mit der industriellen Produktion von
Angulus-Schuhen und fertigt auch die Marke Patos weiterhin. Unter der
neuen Firmierung Angulus-Patos Schuhfabrik werden
orthopädische sowie modische Damen- und Herrenschuhe
hergestellt.
1945: Otto
Müller I. * 1881 bis † 1945
Geboren am 21.02.1881 in Frankfurt am Main, gestorben am 26.03.1945 in
Frankfurt am Main.
1945:
Tragödie der letzten Kriegstage in Frankfurt
Im Radio
vernimmt Otto Müller senior die Meldung, Sachsenhausen sei
durch die Alliierten befreit. Als er vor Freude über die
Meldung auf seinen Balkon in der Schweizer Str. 5 auf der
Sachsenhausener-Seite von Frankfurt tritt, wird er von einem ersten
Schuß eines deutschen Flak-Geschützes erfasst. Die
letzten verbliebenen deutschen Truppen haben sich auf der anderen Seite
des Main-Ufers positioniert und begonnen Sachsenhausen unter Feuer zu
nehmen. Der Firmeninhaber der Angulus-Patos Schuhfabrik fällt
dem vorletzten Kriegstag in Frankfurt als Zivilist zum Opfer. Der
ältere Bruder Wolfgang, einst vorgesehen für die
Unternehmensnachfolge, stirbt zwei Jahre zuvor an der Front. Als der
jüngere Bruder und Soldat Otto junior in Schwerin die Meldung
über den Tod des Vaters vernimmt, setzt er
unverzüglich zu einem dreiwöchigen
Fußmarsch nach Frankfurt an um der Mutter beizustehen.Voller
Trauer übernimmt Otto Müller junior nach dem Tod
seines Bruders Wolfgang und seines Vaters Otto mit 26 Jahren das
Familienunternehmen. Für die Familie, die Belegschaft und das
Unternehmen ist es eine schwere Zeit.
1947: Die
Schuhfabrik in der Nachkriegszeit
Nach
Kriegsende ist Frankfurt am Main vom Luftkrieg in weiten Teilen
zerstört, so auch die Angulus-Patos Schuhfabrik. In seinen
Erinnerungen schreibt Otto Müller junior:
"Im März 1944 wurde unsere Fabrik in
der Mainzer Landstrasse 225/227 durch Spreng- und Brandbomben total
zerstört. In der damaligen Moltke-Allee, jetzt Hamburger-Allee
(zwischen Festhalle und dem Westbahnhof) bekamen wir im Bosch-Haus eine
provisorische Unterkunft. Die verbrannten Maschinen wurden dort von
unseren Mitarbeitern instandgesetzt, sodass schon im Herbst 1944 die
Produktion im kleinen Umfang wieder anlaufen konnte. Anfang 1947
suchten wir nach besseren Räumen. Wir fanden sie - nicht weit
entfernt - in der Ohmstrasse. Dort stand ein - zwar ausgebranntes -
massives Gebäude, ohne Fenster und Zwischenwände. Wir
hatten einen guten, alten Schreiner, Herrn Dinges. Er begann sofort mit
der Anfertigung von Fenstern. Auf dem Foto ist das von uns gemietete
rechte Gebäude-Teil zu sehen, mit den neuen Fenstern. Der
Umzugs-Transport erfolgte zum grossen Teil mit einem
4-rädrigen - von zwei Pferden gezogenen - Holzwagen !"
Bilder der
Angulus-Patos Schuhfabrik in der Ohmstr. 48
       1947-57: Schwierige Zeiten
Die Schuhproduktion kann unter den schwierigen Bedingungen nur sehr
langsam anlaufen. Es fehlt an allem: Material, Maschinen, Mitarbeiter,
Handwerker und Monteure sind kaum oder nur sehr schwer zu bekommen. Der
Absatzmarkt ist nach dem Krieg kaum vorhanden, die Menschen geben ihr
Geld nur für das Nötigste aus. Trotz der schwierigen
Lage schaut man optimistisch in die Zukunft und hilft sich selbst. Die
Belegschaft wächst zu einer Schicksalsgemeinschaft zusammen,
ein Familiengefüge entsteht.
Der Betrieb bietet in seiner Kantine Mittagessen
für die Belegschaft und deren Familien an, druckt kleine
Taschenfahrpläne damit sich die Mitarbeiter im
öffentlichen Nahverkehr zurecht finden und versucht mit seinen
begrenzten Mitteln eine angenehme Athmosphäre in der
unsicheren Zeit zu schaffen. Vor der Währungsreform am
20.06.1948 gibt es kaum etwas zu kaufen, so beschafft sich der junge
Unternehmer Otto Müller Kochtöpfe und Konserven im
Tauschgeschäft mit anderen Betrieben, um seiner Belegschaft
zur Weihnachtsfeier 1947 eine kleine Freude machen zu können.
Gegen Mitte der 1950er Jahre verbessert sich die wirtschaftliche Lage
in Deutschland und Europa. Die Währungsreform und das
Wirtschafts-Wiederaufbauprogramm der USA (Marshall-Plan 1948 bis 1952)
erzielen die geplante Wirkung. Auch die Angulus-Patos Schuhfabrik
erholt sich langsam und kann wieder erste Gewinne erzielen.
Unter der Marke Angulus werden vermehrt modische Damen-
und Herrenschuhe ohne den rein orthopädischen Grundaufbau
produziert. Zwar fließt in die modische Schuhherstellung auch
die Erfahrung mit dem Angulus-System ein, für die
orthopädischen Spezial-Schuhe reicht die Nachfrage jedoch
nicht mehr aus um sie rentabel herzustellen. Um die Tradition aufrecht
zu erhalten, lässt Otto Müller junior die rein
orthopädischen Schuhe von den spezialisierten Schuhfabriken
Neuffer (Pirmasens von 1953 bis 1959) sowie Chasalla (Kassel ab 1959)
in Lizenzvergabe und in kleinen Paarzahlen weiter produzieren um die
Nachfrage seiner Händler diesbezüglich noch
abzudecken.
1953: Erfolg mit
Sandalen der Linie "Rapallo"
Aus seinem
Sommerurlaub im Badeort Rapallo bringt der technische Betriebsleiter
Herr Erich Beyrodt eine modische Sandale mit. Er überzeugt
seinen Chef, dass man mit wenig Zusatzaufwand eine solch modische
Sommersandale ebenfalls produzieren könnte. Otto
Müller vertraut auf seinen Mitarbeiter und nennt den neuen
Artikel Modell 900 mit dem Zusatz "Rapallo", dem Namen des
Herkunftsorts.
Nachdem die Nachfrage für Angulus Rapallo
Sandalen ungebrochen ansteigt, wird ein passender Schuhkarton mit
eigenem Markennamen von dem bekannten Frankfurter Maler Erich Dittmann
entworfen. Die Sandalen entwickeln sich zu einem Erfolg, worauf eine
ganze Sandalen-Linie mit dem Namen Rapallo folgt. Hier werden erste
Erfahrungen gesammelt, die später in der Produktion von
Tanzschuhen ihre Anwendung finden werden.
Als sich abzeichnet, dass Rapallo bei den
Händlern zum Verkaufsschlager avanciert, nutzt Otto
Müller die Gelegenheit und erweitert die Rapallo-Linie um
Sandaletten (feminine Sandalen mit höheren Absätzen)
und bietet vereinzelt auch geschlossene Damen-Pumps unter dem Namen
Rapallo an. Er nutzt das positive Rapallo-Image bei den
Händlern aus um wieder zur Herstellung geschlossener Schuhe
zurückzukommen. Die Sommer-Sandale ist für ihn jedoch
nicht nur Mittel zum Zweck. Er wird den Sandalen noch lange die Treue
halten. Auf Schuhmessen, von anderen Schuhfabrikanten ein wenig
belächelt für das niedere Schuhwerk,
präsentiert Otto Müller stolz seine Rapallo-Sandalen
mit fantasievollen Messe-Auftritten. Die UFA-Wochenschau zeigt seine
Sandalen sogar im Kino vor dem Hauptfilm.
1957: Neubau in Bad
Soden am Taunus
In
Folge des wirtschaftlichen Aufschwungs wird es zunehmend teurer in
Frankfurt zu produzieren. Zudem wünscht Otto Müller
"der Unruhe und Hast der Großstadt zu
entfliehen, eine schöne Umgebung zu haben, nicht beengt zu
sein, zwischen grauen Fabriken und Hochhäusern, für
die Mitarbeiter möglichst kurze Wege von und zur
Arbeitsstätte."
Nachdem sein Vater bereits eine Schuhfabrik
übernommen und selbst industriell Angulus-Schuhe fertigen
konnte, erfüllt sich Otto Müller seinen sehnlichsten
Wunsch: Er baut seine eigene Fabrik in der Kurstadt Bad Soden am
Taunus. Es entsteht ein zweistöckiges
Bürogebäude mit angeschlossener Produktionshalle. Im
hinteren Teil des Geländes entsteht eine große
Lagerhalle.
Bereits zwei Jahre zuvor ändert er bereits die
Firmierung, um auf dieses Ereignis hinzuarbeiten. Der Zusatz "Patos"
der einst übernommenen Patos Schuhfabrik wird abgelegt und die
Firmierung am 01. Februar 1954 auf "Angulus Schuhfabrik Otto
Müller K.G." geändert. Jetzt kann Otto
Müller unter dem Markennamen seiner Väter in der
eigens für diesen Zweck erbauten Fabrik die Familientradition
auf der nächsten Ebene fortführen. Im Sommer 1958
wird die Produktion in Bad Soden aufgenommen. Neben der erfolgreichen
Rapallo-Linie werden jetzt zunehmend Braut- und Abendschuhe von der aus
Frankfurt mitgezogenen Belegschaft gefertigt.
1969: Braut- und
Abendschuhe liefert Angulus
Die Rapallo
Sandalen führten die Angulus Schuhfabrik aus der schweren
Nachkriegszeit heraus indem das Unternehmen wieder Gewinne erzielen
konnte. Im Jahre 1969 wird die Produktion von Rapallo nach
über 15 Jahren eingestellt um die Ausrichtung auf Braut- und
Abendschuhe weiter voranzutreiben. Mit der hochwertigen und
erfolgreichen Marke Angulus tritt Otto Müller nun
selbstbewusst in den Vordergrund und ist auf allen großen
Austellungen und Messen präsent. Der Stand auf der wichtigen
GDS in Düsseldorf wird jedes Jahr imposanter in Szene gesetzt.
Die Angulus Kataloge werden ebenfalls farbenfroher und modischer
gestaltet.
1975: Erste Diamant
Tanzschuhkollektion
Die
Abendschuhe von Angulus finden immer häufiger den Weg auf das
Tanzparkett. Nachdem vermehrt Anregungen aus dem Bereich des Tanzsports
an Otto Müller herangetragen werden, bringt er eine
modifizierte Linie seiner Abendschuhe mit dem Zusatz "Diamant" heraus.
Die "angulus Diamant-Tanzsportschuhe" sind elegante Varianten der
Angulus Abendschuhe die speziell für die Anforderungen des
Tanzsports angepasst wurden. Aufgrund der "extrem biegsamen 2,7 mm
starken Spezial-Chromleder-Laufsohle" können
Tänzerinnen nun auf dem Parkett-Boden gleiten, fester Halt
wird durch eine "Knöchelspange" gewährleistet. Die
Tanzsportschuhe, zunächst als Zusatzangebot gedacht, werden zu
Anfang noch verhalten von den Endkunden angenommen.
Jedoch sieht Otto Müller das Potential in
diesem Nischenprodukt und will es weiter verbessern. In den folgenden
Jahren werden "Diamant Tanzsportschuhe" einen stetig wachsenden Bereich
in der Angulus Schuhfabrik ausmachen. Die Linie "Diamant" wird von
Händlern und Endkunden zunehmend als Marke aufgefasst, aus dem
Ausland wächst die Nachfrage nach den neuen Tanzsportschuhen
aus Bad Soden am Taunus. Der über 100 Jahre verwendete Name
"Angulus" tritt langsam in den Hintergrund.
1979:
Geschäftsführung durch Thomas Otto Müller
Diamant
Tanzsportschuhe haben gegenüber den Schuhen der Angulus-Reihe
an Priorität zugelegt. Die künftige Ausrichtung des
Unternehmens auf den Tanzsportbereich zeichnet sich ab. Um mit dem
Wachstum schritt zu halten finden zahlreiche Erweiterungen auf dem
Unternehmensgelände statt. Der alte Bürokomplex wird
um zwei Stockwerke erhöht und um einen Anbau mit Wohnung
erweitert. Der Produktionshalle wird ein Schuhlager angeschlossen und
auf der Rückseite des Geländes ein großer
Firmenparkplatz angelegt. Zudem wird dem Gebäude ein Pavillon
vorgesetzt.
Um die neuen Wege kraftvoll anzugehen,
übernimmt Thomas Otto Müller die
Geschäftsführung im Alter von 30 Jahren. Bereits 1966
hatte Thomas Müller seine Arbeit im Familienunternehmen
aufgenommen und 1973 die Ausbildung zum Schuhmodelleur abgeschlossen.
Sein Handwerk lernte er an der ARS Sutoria, dem renommierten Kolleg
für Schuhdesign in Mailand.
1982:
Spezialisierung auf Tanzschuhe
Die Produktion
der Angulus Braut- und Abendschuhe wird gänzlich eingestellt.
Das Unternehmen informiert alle Händler, dass fortan
ausschließlich Tanzschuhe produziert werden. Der neue Katalog
trägt die Aufschrift "Diamant Tanzschuhe - Made in Germany"
und enthält nur noch Tanzschuhe. Ein separater Angulus-Katalog
erscheint nicht mehr.
Aus der Angulus-Linie "Diamant" ist nun die
eigenständige Tanzsportmarke Diamant geworden. Aus diesem
Grund wird die Marke in den Firmennamen integriert. Das Unternehmen
firmiert sich neu unter dem Namen "Angulus Diamant Schuhfabrik Otto
Müller KG". Zwar wird kein Schuh mehr mit dem Namen Angulus
versehen, den über Generationen geprägten Markennamen
Angulus kann Inhaber Otto Müller jedoch noch nicht ablegen.
1992:
Vergrößerung der Produktion
 Die
Spezialisierung auf Tanzschuhe ist ein Erfolg. Die Diamant Schuhfabrik
Otto Müller KG, der Name Angulus wurde 1989 endgültig
abgelegt, vergrößert ihre Kapazitäten um
der hohen Nachfrage nachzukommen. Auf das Schuhlager wird eine weitere
Produktionshalle aufgesetzt. In der neuen Halle findet die
Schaftherstellung ihren Platz. In der alten Produktionshalle verbleibt
die Bodenmontage und die Finish-Abteilung.
Die
Produktionserweiterung und die Anstellung von mehr Personal fordert
viel von der Unternehmensführung. Aus diesem Grund wird ein
"Nachwuchs-Techniker für eine abwechslungsreiche und
ausbaufähige Position" gesucht. Das Unternehmen macht einen
Glücksgriff. Schnell wird der "Nachwuchs-Techniker" Olaf
Hohmann zum technischen Leiter und Prokuristen des Unternehmens. Die
Modernisierung der Produktion, die Entwicklung der EDV und
Warenwirtschaft sowie das äußere Erscheinungsbild
des Unternehmens werden von ihm maßgeblich geprägt.
1995: Erste
Internetpräsenz
Mitte der
Neunziger Jahre bemühen sich viele deutsche Unternehmen auch
im Internet präsent zu sein, die Möglichkeiten der
Präsentation und Kommunikation stecken aber noch in den
Kinderschuhen. So geht auch die Diamant Schuhfabrik unter der Domain www.diamant.net
mit seiner ersten Internetseite den Weg ins World Wide Web. Auf der
Internetseite werden unter anderem die Modelle der aktuellen Kollektion
präsentiert. In den Folgejahren wird die Internetseite immer
weiter ausgebaut und um zusätzliche Inhalte wie etwa ein
umfangreiches Tanzlexikon ergänzt.
1996: Umstellung
auf Lager- und Produktionsware
Um die eigenen
Händler schneller beliefern und um saisonale Schwankungen in
der Nachfrage nach Tanzschuhen besser ausgleichen zu können,
wird ein großes Warenlager mit Durchlaufregalen angelegt.
Ausgesuchte Modelle können jetzt als Lagermodell angeboten und
in wenigen Stunden versandfertig gemacht werden. In den kommenden
Jahren werden in etwa 100 verschiedene Modelle in allen
gängigen Größen jedes Jahr fest ans Lager
genommen, die dann im Diamant Katalog zu finden sind.
Nach wie vor
können Diamant Händler jedes Modell mit individueller
Material-, Fußweiten- und Absatzkombination in Auftrag geben.
Diese Modelle werden als Produktionsware geführt und haben
eine Produktionszeit von ca. 6 Wochen. Ein Diamant Händler
kann somit eine individuelle Kollektion gestalten und sich von der
Masse abheben oder Anfragen von Tanzformationen bedienen. Ab 9 Paar
können diese Sonderanfertigungen ohne Aufpreis in Auftrag
gegeben werden. Sonderbestellungen von Produktionsware sind auch
bereits ab 5 Paar für einen geringen Aufpreis
erhältlich.
1998:
Jubiläumsfeier "Schuhmacher seit 125 Jahren"
Das
Unternehmen Diamant feiert mit der gesamten Belegschaft,
Händlern, Lieferanten und Vertretern von verschiedenen
Verbänden das 125 jährige Bestehen des
Familienbetriebs. Otto Müller, der den Familienbetrieb in der
schweren Nachkriegszeit mutig wieder aufgebaut hat, blickt gemeinsam
mit Sohn Thomas Müller auf ein Unternehmen, dass es mit der
Marke Diamant durch Spezialisierung weltweit zu einer festen
Größe im Tanzsportsektor geschafft hat. Zum 125.
Jubiläum erscheint eine Festschrift, die Gründung,
Entwicklung und aktuellen Stand des Unternehmens beschreibt.
2003:
Online-Bestellsystem für Händler
Im Juni 2003 wird ein Online-Bestellsystem für Diamant
Händler eingeführt. Mit dem neuen Service
können Händler aktuelle Lager- und anzufertigende
Produktionsware im Internet auf einer separaten
Diamant-Händler-Seite bestellen. Neben den jeweiligen
Verfügbarkeiten aller Modelle sind auch die
ungefähren Liefertermine angegeben.
2005: Otto
Müller II. * 1919 bis † 2005
Geboren am 20.11.1919 in Luzern, gestorben am 09.12.2005 in Bad Soden
am Taunus.
2007:
Familienunternehmen in 4. und 5. Generation
Nachdem
Bianca Schraub (geb. Müller) bereits seit 1998 im
elterlichen Betrieb tätig ist, tritt nun auch ihr Bruder
Thomas Oliver Müller am 01.09.2007 in das Familienunternehmen
ein. Wie auch seine Schwester vor ihm, wird er zunächst in der
Herstellung arbeiten um die Produktionsabschnitte und Mitarbeiter
besser kennen zu lernen. Von nun an arbeitet Familie Müller
zusammen in 4. und 5. Generation.
2009: Neugestaltung
Internetauftritt
Nach
über 10 Jahren wird der Internetauftritt des Unternehmens
gänzlich überarbeitet um den wachsenden Anforderungen
und Gewohnheiten der Internetnutzer gerecht zu werden. Für
Kunden sowie für Händler gibt es unter der Adresse www.diamant.net
ab sofort eine gemeinsame Ausgangsbasis für die Ansicht der
Produkte, der Kontaktaufnahme mit dem Unternehmen sowie viele weitere
Informationen rund um die Produkte, das Zubehör und das
Unternehmen. Endverbraucher können zudem Kontaktinformationen
über Diamant Händler in Ihrer Nähe anfragen
und zusenden lassen. Für Diamant Händler steht nach
erfolgter Anmeldung das bereits 2003 eingeführte Bestellsystem
mit zahlreichen Verbesserungen bereit.
2010: Diamant
Online-Shop Zertifizierung
Viele
Endverbraucher wundern sich über die fehlende
Möglichkeit einer direkten Bestellung über einen
Online-Shop auf der Unternehmenswebseite. Ein Direktverkauf auf www.diamant.net
würde aufgrund der Popularität der Herstellerseite
jedoch zu sehr vielen Kaufabschlüssen führen und
somit eine große Konkurrenz für die eigenen
Händler darstellen.
Um interessierten Endverbauchern den Kaufvorgang dennoch
zu ermöglichen, wird eine Lösung gefunden.
Über eine Weiterleitungsfunktion können sich
Endverbraucher an Händler weiterleiten lassen, die den
gewünschten Artikel führen und im Internet zum Kauf
anbieten. Die Auswahl eines Händlers erfolgt über
eine Liste von Diamant Händlern mit Online-Shops die
für die Weiterleitungsfunktion zertifiziert sind. Die
Zertifizierung stellt sicher, dass die auszuwählenden
Händler langjährige Erfahrung mit dem Produkt, eine
umfangreiche Auswahl an Schuhen und moderate Verkaufspreise aufweisen.
2011:
Produktinnovation "Ballroom Sneaker"
Durch
Anregungen aus der Salsa Szene und in enger Zusammenarbeit mit
Tanzschulen wird als neue Produktlinie der Diamant Ballroom Sneaker
präsentiert. Der Diamant Ballroom Sneaker, zunächst
konzipiert und geeignet für die Ansprüche der Salsa
Tänzer, wird jedoch vor allem für den
Gesellschaftstanz im Tanzschulbereich interessant sein. Der neue
Keilabsatz und die durchgehende Chromledersohle unterstützen
den Mittelfuß und geben zusammen mit einer
Fersenauftrittsfläche aus Gummi einen soliden Stand bei
Figuren sowie Sicherheit bei schnellen Laufbewegungen. Daher verleihen
Ballroom Sneaker Tanzschülern Sicherheit und kommen zudem in
einem modernen und ansprechendem Schuhdesign daher.
2011:
Photovoltaik-Anlage
Um die durch
Energienutzung verursachten CO²-Emissionen zu reduzieren, wird
in nachhaltige und erneuerbare Energiegewinnung investiert. Eine
Photovoltaik-Anlage mit verbauten Solarmodulen aus Mailand wird von
einem regionalen Dienstleister auf die Dächer der
Stepperei-Abteilung installiert. Die Solar-Anlage deckt den Hauptanteil
des Energie-Eigenbedarfs mit bis zu 84,8 Kilowattstunden.
2012: Umstellung
auf 100% regenerative Energie
Da
eine größere Photovoltaik-Anlage aus
ökologischer Sicht nicht sinvoll ist, wird der restlich
benötigte Energiebedarf ab dem 01.01.2012 von einem
Ökostrom-Lieferanten gedeckt. Die Firma Lichtblick ist
Deutschlands größter unabhängiger
Energieversorger und liefert Energie aus 100% regenerativen
Energiequellen.
2013: Neue Premium
Produktgruppe
Mit dem Katalog
für die Saison 2012/13 führt Diamant erstmals eine
neue Premium Produktgruppe für fortgeschrittene
Tänzer ein.
Mit den beiden neuen Herren Turniertanzschuhen "Diamant
Flex" mit geteilter Sohle für den fortgeschrittenen
Lateintänzer und dem "Diamant Comp" mit hauchdünner
Vorderkappe und abgeschrägter Absatzkante für den
fortgeschrittenen Standardtänzer werden die ersten beiden
Premium Modelle vorgestellt.
Kurz darauf wird
die Premium Produktgruppe ergänzt durch das neue High Tech
Damen Trainer Modell 140 das vollständig aus Microfaser
gearbeitet ist.
Das neue Trainer Modell kommt in den beiden Material
Varianten schwarz und beige Microfaser auf den Markt und bietet
besonders für das Training von fortgeschrittenen
Tänzerinnen oder für lange Unterrichtstage von
Tanzlehrerinnen die perfekten Eigenschaften:
Extreme Leichtbauweise (207
Gramm pro Schuh bei einer UK 5)
Kratzfestes Obermaterial (stets gutes Erscheinungsbild
und keine grauen Striche mehr)
Perfekte Lüftung (atmungsaktives Futter und
Obermaterial)
Fantastischer Comfort (Schaftrand Polsterung und Diamant
Comfort Fußbett)
2013: Die
Schuhfabrik feiert "140 Jahre Schuhmanufaktur"
Die
Firmengeschichte nahm ihren Anfang als Schuhmachermeister Eberhard
Müller an seinem Hochzeitstag, dem 19. Mai im Jahre 1873 sein
Ladengeschäft in der Ziegelgasse 12 am Liebfrauenberg in
Frankfurt am Main eröffnete. Durch sein Unternehmertum und
nicht zuletzt durch seinen Erfindergeist, der zum patentierten
Angulus-Schuh führte, wurde der Grundstein des heutigen
Familienunternehmens gelegt.
Aus Eberhard's orthopädischem,
"fußgesunden" Schuhwerk wurden in den folgenden Generationen
modische Schuhe für Damen, Herren und Kinder. Im Verlauf der
Jahrzehnte entwickelten sich schließlich aus den Angulus
Braut- und Abendschuhen die heutigen Diamant Tanzschuhe, damals wie
heute bekannt für die bewährte Paßform
durch jahrhunderte lange Erfahrung, Entwicklung und Verbesserung.
Am 19. Mai im Jahre 2013 blickt die Schuhmacherfamilie
Müller und die gesamte Belegschaft der Diamant Schuhfabrik auf
eine 140 jährige Tradition der deutschen Schuhmanufaktur
zurück.
2016: Thomas Otto
Müller erreicht das 50. Arbeitsjubiläum
Am
01.04.1966 tritt Thomas Otto Müller mit 17 Jahren in die Firma
seiner Väter, die “Angulus Schuhfabrik”
(heute Diamant Schuhfabrik) ein. Neben seiner täglichen Arbeit
in der Schuhfabrik seines Vaters Otto Müller senior lernt er
sein Handwerk in zahlreichen Praktikas in befreundeten Schuhfabriken
sowie an der ARS Sutoria, dem renommierten Kolleg für
Schuhdesign in Mailand, an dem er 1973 die Ausbildung zum
Schuhmodelleur abschließt.
Mit der Spezialisierung auf Tanzschuhe im Jahre 1982
steht Thomas Müller für die Neuausrichtung des
Unternehmens auf die Herstellung von Tanzschuhen für den
Weltmarkt sowie die Umfirmierung des Unternehmens auf den Namen
“Diamant Schuhfabrik”. Heute führt er das
Familienunternehmen gemeinsam mit seinen Kindern Bianca und
Oliver.
Herzlichen Glückwunsch zum 50.
Arbeitsjubiläum!
Wünschen Petra Müller-Unger, Bianca
Schraub, Oliver Müller und die gesamte Belegschaft der Diamant
Schuhfabrik Otto Müller KG
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